Helga Neumayer wuchs am Stadtrand von St. Pölten in einer relativ monokulturellen Umgebung mit ihrer Muttersprache „Traisentalerisch“ (Draasendolerisch) auf, die ihr selbst nach Jahrzehnten des akademischen Lebens nicht ausgetrieben werden konnte. Englisch und Französisch lernte sie hauptsächlich anhand von Musiktexten aus Folk, Blues und Jazz.
Nach der Matura studierte sie an der Universität Wien Ethnologie und forschte am Archivo de Indias in Sevilla/Andalusien zum Thema der afrodominikanischen Kultur im 18. Jahrhundert. Nach längeren Aufenthalten in Spanien, Indien und der Dominikanischen Republik promovierte sie zur Kulturanthropologin und arbeitet seither als Kulturvermittlerin, Redakteurin, Autorin und mehrsprachige Radiomacherin. 2014 war sie mit ihrem Beitrag „Brujas Migrantes – Reisende Hexen“ zum Thema der international organisierten Hausangestellten gemeinsam mit ihrer Redaktionsgruppe „Women on Air“ auf der Shortlist für den Österreichischen Radiopreis für Erwachsenenbildung und 2015 erhielt sie für ihren Beitrag „Transcend Reality. Die Literatin Lindsey Collen im Gespräch“ gemeinsam mit derselben Redaktionsgruppe den Herta Pammer-Preis für Entwicklungszusammenarbeit in der Sparte „Medien“.
Sie beschäftigt sich seit ihrer Studienzeit mit Lyrik im spanischen Flamenco, in karibischen Merengues, Bachatas und im Latin-Jazz. In den 1990er Jahren beschäftigte sie sich neben Katalanisch und Hindi auch mit Jodeln, so war sie Mitglied der „Alserbacher Jodelweiber“, die hauptsächlich in urbanen Echoräumen auftraten.
Seit 2007 lebt sie im bevölkerungsreichsten Wiener Arbeiter- und MigrantInnenbezirk, was sie veranlasste sich mehr mit anatolischer und orientalischer Geschichte, Literatur und Musik auseinanderzusetzen. Seit 2010 ist zudem die Geschichte und das Strand- und Dorfleben ihrer niederösterreichischen Sommerresidenz – der Weinhauerortschaft Kritzendorf a/d. Donau – ein steter Quell der Inspiration. Neben ihren journalistischen Arbeiten schreibt sie Prosa, meist in Form von Kurzgeschichten.
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