Diese Story ist auch als Hörgeschichte erschienen.
„Lieber Freund
Ich bin heute neben dir aufgewacht als es draußen noch dunkel war, lange bevor du vom lauten Schellen des Weckers aus dem Schlaf gerissen wurdest. Ich habe dem Wind gelauscht und die Reflektion der Straßenlaterne auf der frostweißen Wiese hat mich in Gedanken weggetragen und in dem Moment habe ich realisiert, dass es meine Zeit ist, zu gehen. Doch bevor ich verschwinde, möchte ich dir etwas hinterlassen, etwas, das mir jeden Tag ein Lächeln schenkt. […] Weiterlesen
Es war Samstagabend und eine deprimierende Woche ging langsam zu Ende. Karl war gerade mal acht Jahre alt, dennoch begriff er die Tragweite der jüngsten Geschehnisse, zweifelte jedoch langsam daran, dass sein Vater das ebenfalls tat. Dieser saß nämlich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf dem einzigen Holzstuhl vor dem kleinen Beistelltischchen, welches bereits so abgenutzt war, dass sich die oberste Kunstholzschicht in eine klebrige Maße verwandelt hatte, und begutachtete die Reiseprospekte, die er in der
Diese Story ist auch als
Seine strohblonden Haare klebten noch immer strähnig an seiner Stirn und sein graublaues Hemd war das letzte Mal vor drei Tagen gebügelt worden. Hätte er einen kurzen Augenblick inne gehalten, hätte er bemerkt wie angreifbar er sich in dieser trostlosen Halle gefühlt hatte, aber dazu fehlte ihm die Zeit. Also marschierte er mit ausladenden, stechenden Schritten vorbei an den mit bröckelndem Stuck verzierten Säulen, vorbei an den kleinen Kioskläden, die wie verloren gegangene Inseln in der Bahnhofshalle trieben und direkt zu den kleinen Schaltern, die sich mittig vor den alten