Diese Story ist auch als Hörgeschichte erschienen.
„Siehst du? Ich sagte doch, in der Nacht ist es viel schöner. Touristenfrei.“ Anita balancierte auf einer zerfallenen Mauer, direkt auf die triste Eingangspforte des alten Gefängnisses zu. Als hätten sie sich abgesprochen, trabte Nelson über den Zugangsweg, kam auf ihrer Höhe zum Stehen und reichte ihr die Hand, sodass sie unbeschadet herunterhüpfen konnte. „Zwei Touristen sind hier“, stellte er nüchtern fest. Seine ergraute Gattin brauchte […] Weiterlesen
Dem Wirt hinter der Theke kam das Paar, welches nun schon seit geraumer Zeit am Tresen saß, seltsam vor. Er schätzte sie auf Anfang 60. Beide hatten leicht graue Haare und einige Falten des Lebens im Gesicht. Eine Bar, seine Bar, war ein Ort des Austausches, der Kommunikation. Doch der Mann und die Frau schwiegen sich seit drei Runden Bier an. Zu jedem Bier tranken sie zusätzlich einen Underberg. Widerliches Zeug, dachte der Wirt. Aber er lebte vom Verkauf der Getränke, nicht von seinem persönlichen Geschmack. Und er lebte seit 30 Jahren sehr
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Ich lehnte mich frustriert auf dem Beifahrersitz zurück, als unser Prius mitten im Kreisverkehr zum Stehen kam. Zuckende Blaulichter spiegeln sich in der regennassen Straße, Feuerwehrleute, Sanitäter und Polizisten blaffen wild durcheinander. Zwei Personenwagen waren in den Unfall verwickelt, der sich vielleicht zwanzig Meter nach unserer Ausfahrt abgespielt hatte und alles verstopfte. Mit einer Umleitung würden wir nicht beglückt werden, denn auf der rechten, abgesperrten Fahrbahn standen am Sonntagabend
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Symmetrie. Wunderbare, herrliche Symmetrie, die seine Nerven ein klein wenig zu beruhigen vermochte. Sicherlich war er nicht deswegen hierhergekommen, umso mehr freute er sich über die prächtige Oase der Ordnung in diesem Chaos, das er die letzten Wochen zu ertragen hatte. Der weiße Marmor, welcher in mattem Hellgrau mit den Schönwetterwolken zu verschmelzen schien war sauber, rein und tröstete ihn über die bunt zusammengewürfelten Besuchermaßen hinweg. Selbst der Garten um den
Kiki stöhnte so laut sie konnte, während Brad auf das Ende der unendlich scheinenden Szene wartete. Er fand, dass sie eine der Pornodarstellerinnen war, die ihre Arbeit schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit Herzblut erfüllten und sich ab und an auch langweilten, doch trotzdem ihr Bestes gaben, weil sie dies in jedem Job tun würden.