Das Gemälde hing seit ihrer Kindheit an derselben, von Fliegenkot gepunkteten, holzgetäfelten Wand. Trotzdem musste Mara es jedes Mal für eine gefühlte Ewigkeit ansehen, wenn sie ihren Urlaub in der Berghütte ihrer Familie verbrachte, von der sie das letzte noch lebende Mitglied war. Da wanderte sie durch den Wald, über Wiesen und entlang der kühlenden Bergbäche, um der Hitze der Stadt mit ihren verschwitzten Menschenmengen zu entkommen, nur um dann auf ein Bild im Wohnzimmer zu starren. Die Ölfarbe wies längst Altersrisse […] Weiterlesen
Hoffnung. Eines Tages
Vier Uhr dreißig. Es ist kalt in der Halle E4 und Emma friert erbärmlich, trotz dem dicken Faserpelzpullover. Es stört sie nicht, genauso wie es sie stört. Seit Jahren fühlt sie sich hoffnungslos. Es ist nicht die Art von Hoffnungslosigkeit, die schmerzvoll schreit, auch nicht die leise, welche stumm und alleine leidet. Emmas Hoffnungslosigkeit ist zu einem unbegehbaren, intrinsischen Teil ihrer selbst gewachsen, sie ist weder versteckt, noch komplett sichtbar. Anders als die ausgestorbene Halle E4 ist Emmas Depression nicht kalt auch […] Weiterlesen